Was ist Kubb – Wikingerschach und woher kommt es? Wer hat es erfunden? Kubb kommt vom schwedischen Wort “vedkubbar”, was soviel heisst wie Holzklötze. In der Blütezeit der Wikinger, so im Frühmittelalter von 800 bis 1050 unserer Zeitrechnung waren die Wikinger sehr umtriebig und ein sehr reiselustiges Volk, welches viele Eroberungen verzeichnen konnte. Ihr Tätigkeitsbereich fiel in alle Himmelsrichtungen. Auf diesen Reisen sollen die Wikinger immer ein Kubbspiel mitgenommen haben, da man dieses auch auf den Decks von Schiffen spielen konnte. Überlieferungen zufolge soll es bei diesem Spiel damals aber wesentlich härter zugegangen sein als heute. Es wird erzählt, dass die Wikinger dieses Spiel mit Äxten spielten.
Als die Epoche der Wikinger sich dem Ende neigte, die Eroberungen durch immer bessere Verteidigungsanlagen seltener wurden, kamen die Schiffe auch immer häufiger ohne Beute heim. Da die Wikingerfrauen auch meist in der Überzahl waren, wurden auf größeren heimatlichen Festen auch immer mehr die nicht so körperlich anstrengenden Spiele ausgeführt, die jeder spielen konnte. Die Äxte wurden durch Stäbe ersetzt. In den nachfolgenden Jahrhunderten gerieten die Wikinger und das Kubb ein wenig in Vergessenheit.
Man findet aber Aussagen, dass Kubb in der Geschichte noch viel weiter zurückgeht und schon von den alten Griechen, jedoch unter anderem Namen, gespielt wurde. Das älteste gefundene kubbähnliche Spiel soll sich in einer Grabkammer in Ägypten befunden haben.
Im Jahre 1995 fand sich eine Gruppe Gotländer dazu, den alten Sport der Wikinger wieder aufleben zu lassen. Es wurde auf der ehemaligen Heimatinsel der Wikinger eine Kubb-Weltmeisterschaft ausgerichtet. Und so dauerte es nicht lange und Kubb erfreute sich wieder großer Beliebtheit. Bei der Weltmeisterschaft 2012 nahmen über 1.000 Menschen jeden Alters teil. 2013 fanden in Deutschland über 30 Kubbturniere statt, teilweise mit über 100 Mannschaften. Auch in Berlin werden jährlich Kubbeuropaweltmeisterschaften ausgerichtet.
Kubb steht für Gemeinschaft, Freizeit und jede Menge Spaß. Es ist ein Geschicklichkeitsspiel und symbolisiert eine Schlacht zwischen zwei Gruppen und man kämpft um den König. Eine Mannschaft besteht aus mindestens einer und höchstens sechs Personen. Die Spieler müssen versuchen die Holzklötze (Kubb) der gegnerischen Spieler mit den Hölzern umzuwerfen. In der Mitte des Spielfelds befindet sich der König, der erst zuletzt getroffen werden darf. Gewonnen hat, wer zuerst alle Kubbs der gegnerischen Parteien umgeworfen hat und anschließend auch noch den König getroffen hat.
Das Spielfeld sollte eine Größe von 5 mal acht Metern betragen, kann aber auch individuell frei gestaltet werden. Man kann Kubb auf verschiedenen Böden wie z.B. Rasen, Schnee, Sand oder anderen festen Untergründen spielen. Es besteht aus 6 Wurfhölzern, 10 Kubbs und einem König.. Der Abstand der Kubbs untereinander sollte ca. einen Meter betragen.
Autorin: Susanne S. – [email protected]