So ist das wohl mit Studenten: Wenn der Prüfungstermin naht, werden sie aktiv und können rund um die Uhr arbeiten. Ähnlich läuft es derzeit mit den Vorbereitungen für den großen Karneval in Lund. Die Studentenstadt in Südschweden wartet gespannt auf den 26. Lundakarnevalen, ein traditionelles Spektakel mit großem Straßenumzug, das seit 1896 regelmäßig, aber nur alle vier Jahre stattfindet.
Am Pfingstwochenende, vom 21. bis 23. Mai 2010 ist es wieder soweit: Ein prall gefülltes Programm mit Musik, Tanz, Circus, Revue und Film soll tausende Besucher aus ganz Schweden – und sicher auch so manchen Touristen – anziehen.
Höhepunkt des Festwochenendes ist natürlich der Karnevalsumzug – “tåget” – der jeweils Samstag und Sonntag um 13 Uhr vom Lundagård aus startet. Festlich, satirisch oder schrill geschmückt nehmen die Karnevalswagen das tagespolitische Geschehen aufs Korn. Teilnehmer in abgefahrenen Kostümen verteilen smågodis, fast wie Kamellen in Köln und Mainz – außer, dass der Karneval in Lund nicht mit der christlichen Fastenzeit zusammenhängt. Vielmehr ist er der Valborg-Tradition entsprungen: Ein ausgelassenes Fest, um den Frühling zu begrüßen.
Jedes Mal, wenn in Lund diese Sause steigt, geben sich die Studenten ein aktuelles Motto. Im Jahr 2010 lautet es “Rätt- & felkarneval”. Was vielleicht bedeutet, dass die Studenten es bei einer Großveranstaltung wie dieser nicht allen recht machen können. Aber sie geben sich die größte Mühe und haben ein beachtliches Aufgebot vorzuweisen: So werden etwa 200.000 Dosen Bier und 14 Tonnen Lebensmittel in Eigenregie beschafft und wieder verkauft. Zum ersten Mal hat das Karnevalskomitee auch selbst das Musikprogramm organisiert: So bekannte Stimmungsmacher wie “Leningrad Cowboys” kommen nach Lund und heizen den Gästen richtig ein. Mit einem Entré-Band um den Arm – für 200 Kronen – kann der Besucher an allen gebotenen Programmpunkten teilnehmen. Wer etwa nur den Umzug sehen will, muss eine Gebühr von 50 Kronen für den Eintritt auf das Gelände zahlen.
Quellhinweis Bild: Stefan Carlsson
Autor(in): Katja Singer – [email protected]