KappAhl – eine der bekanntesten Bekleidungsketten Schwedens begann seine Erfolgsgeschichte mit der Vision des Firmengründers Per-Olof Ahl, qualitativ hochwertige Mäntel und Jacken (Mantel heißt auf Schwedisch „kapp“) anzubieten, die sich jeder leisten konnte. Und so eröffnete Per-Olof Ahl im Jahr 1953 seinen ersten Laden in einem Keller im Omvägen in Göteborg. Daneben empfand er es als Selbstverständlichkeit, seine Mitarbeiter und Angestellten als Kollegen und Freunde zu behandeln.
Und so standen nicht nur die Kundinnen Schlange, um einen preiswerten Mantel zu erstehen, sondern auch diejenigen, die eine Anstellung bei KappAhl suchten.
Die Branche beobachtete Ahls Treiben zunächst mit einer gewissen Überheblichkeit, musste jedoch bald feststellen, dass Ahls Konzept mit niedrigen Preisen und hohen Warenvolumina aufging. Man reagierte mit Boykott, der „große Mantelkrieg“ nahm seinen Lauf. Ahl musste die Etiketten der Hersteller aus den Mänteln trennen, da diese Repressalien der Branchenriesen fürchteten, falls herauskäme, dass man an KappAhl lieferte. „Spione“ wurden in den Laden geschickt, um großen Mengen Mäntel aufzukaufen und die Lieferanten aufzuspüren. Diese kümmerten sich bald nicht mehr um den Boykott, den der Erfolg gab Per-Olof Ahl Recht.

KappAhl expandierte und nur 10 Jahre später gab es bereits 25 Läden im ganzen Land. Mäntel und Jacken bildeten weiterhin das Kernsegment, doch bald setzte man auf eine Erweiterung des Sortiments. Die wichtigste Zielgruppe sind Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren, die auch für ihre Familie einkaufen. Man findet daher heute auch Bekleidung für Kinder und Jugendlich sowie Herren bei KappAhl. Es gibt die XLNT-Kollektion für Frauen mit großen Größe und zum Sommer 2013 wurde das neue Konzept Hampton Republic 27 lanciert, eine frische, maritim inspirierte Kollektion, bei der man den Sommerwind förmlich im Haar spürt.
Derzeit wird die Kommunikation mit dem Kunden durch drei Frauen – Mona, Linda und Isabella – transportiert, die drei Altersgruppen und drei unterschiedliche Stile repräsentieren. Frauen, die man aufgrund ihres freundlichen, unaufdringlichen, aber doch stilsicheren Wesens vielleicht sogar gerne als Freundin hätte? Ob hier das „jantelagen“ ein wenig durchschimmert? Jedenfalls kann auch ich mich mit diesen Frauen weit besser identifizieren als mit einem durchgestylten, magersüchtigen Model.
Anders Paulsson, Marketingleiter bei KappAhl seit 2012, ist davon überzeugt, dass man seine Kunden lieben muss, wenn man Erfolg haben will („För att lyckas i vår bransch måste man älska sina kunder, och detta är vårt sätt att visa att vi gör det”). Bis heute vertritt KappAhl das Motto seines Gründers Per-Olof, preiswerte Mode für viele Menschen anzubieten („prisvärt mode för många människor“).
Und hier noch ein paar Meilensteine der Firmengeschichte:
1953 – Per-Olof Ahl eröffnet in einem Kellerlokal in Göteborg
1963 – Große lokale Modeschauen unterstreichen den Erfolg von KappAhl, die Kette ist mit 25 Läden in Schweden vertreten
1975 – Kinderbekleidung wird ins Sortiment aufgenommen
1981 – Europas modernstes Zentrallager wird in Mölndal eröffnet. Eine Kollektion für kräftige Frauen wird entwickelt
1993 – 131 Boutiquen in Schweden, Norwegen und Finnland
1999 – KappAhl erhält als erste Bekleidungkette der Welt eine Umweltzertifizierung
2006 – KappAhl geht an die Börse
2013 – 400 Boutiquen in 5 Ländern sowie ein Online-Shop
Autor(in): Angelika – [email protected]