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Hammarkullekarnevalen – Göteborg kunterbunt

Hammarkullekarnevalen
Tänzerin beim Hammaerkullekarnevalen, 2010. Foto: Dank Durbic /flickr.com (CC BY 2.0)

Der Hammarkullekarnevalen begann als ein Stadtteilprojekt unter vielen. Eines, das verfing und sich als feste Größe in Göteborg etablierte. Heute ist der Hammarkullekarnevalen die größte Karnevalsveranstaltung in Schweden. Und eines der buntesten Volksfeste des Landes.

Drei Tage lang herrscht ein bemerkenswert buntes Treiben in Hammarkullen. Traditionell am letzten Maiwochenende findet der Hammarkullekarnevalen statt. Steigen die Gerüche von gegrillten Maiskolben, Falafeln oder Churros und anderen Leckerbissen aus den verschiedenen Ecken der Welt empor. Erklingen die Rhythmen von Samba und Salsa, werden Tänze, die dem Amerika vor Kolumbus entspringen ebenso dargeboten wie kurdische Volkstänze. Eine Parade voll farbenfroher Kostüme erhellt das mitunter sehr triste Grau im Nordosten von Göteborg.

Mehr als 80 Nationalitäten und mehr als 100 Sprachen

Es sind die Farben, Rhythmen, Speisen, Tänze und Bräuche, die Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt nach Hammarkullen brachten. Waren es ab den 1970er Jahren zunächst vor allem Einwanderer aus Lateinamerika, die vor (Bürger-)Kriegen und Diktaturen wie in Bolivien oder Chile flohen, kamen später Menschen aus der arabischen Welt, dem Nahen Osten und Afrika hinzu.

Von den gut 8.000 Einwohnern Hammarkullens sind mehr als die Hälfte außerhalb Schwedens geboren. Über 80 Nationalitäten und mit mehr als 100 (ursprünglich gesprochenen) Sprachen treffen aufeinander. Eine Tatsache, die in anderen Teilen Göteborgs gemischte Gefühle hervorruft.

Hinzu kommt, dass die in den späten 1960er Jahren erbaute „Stadt der Zukunft“ sich innerhalb weniger Jahre zum sozialen Brennpunkt entwickelte und herunterkam. Ein Makel, der dem „Problemviertel“ Hammarkullen weiterhin anhaftet. Probleme in wirtschaftlicher, sozialer und auch politischer Hinsicht bestehen nach wie vor.

Doch sehen die Veranstalter im Hammarkullekarnevalen ein Mittel die Menschen zusammenzubringen, bestehende Berührungsängste sowie Vorbehalte beziehungsweise Vorurteile abzubauen.

Hammarkullekarnevalen zieht Zehntausende Schaulustige an

Und es hat sich etwas verändert seit der Geburtsstunde des Hammarkullekarnevalen. Hervorgegangen aus dem Friscoprojektet – einem Projekt zur Koordinierung von Schule und Freizeit, aber auch zur Zusammenarbeit über Behördengrenzen hinweg und mit Vereinen, Verbänden und Freiwilligen – fand 1974 der erste Karnevalsumzug statt. Mit nachhaltigem Erfolg. Das Interesse diese Veranstaltung zu einer dauerhaften Einrichtung zu machen war geweckt.

Zwar fand der Hammarkullekarnevalen zunächst nicht ununterbrochen statt, doch entwickelte sich ein Volksfest, dessen Strahlkraft stetig wuchs.

Es wuchs auch der Stolz der Beteiligten auf „ihren“ Karneval: Über 50 Vereine und mehr als 100 Freiwillige bereiten helfen bei den Vorbereitungen für das dreitägige Treiben mit internationalem Markt, Vergnügungsattraktionen, Bühnenshows, Kinderkarneval und natürlich dem großen Karnevalsumzug. An dem sind rund 1.000 Menschen beteiligt – aus der Karibik, Afrika, Südamerika und Göteborg selbst.

Die Anerkennung in der westschwedischen Metropole hat der Hammarkullekarnevalen längst. So fand der Karneval, wenn auch in abgespeckter Form, Eingang ins Göteborger Kulturfestival. Zudem widmete sich das Röhsska Museum der Kulturen und der Traditionen, die den Hammarkullekarnevalen ausmachen.

Der Ruf der Veranstaltung reicht über die Stadt hinaus, weckt sogar internationale Aufmerksamkeit.

Deutlichstes Zeichen der Anerkennung des Hammarkullekarnevalen und der damit verbundenen Arbeit dürfte allerdings der Zuschauerrekord von 75.000 sein.

Auch Regen war der Stimmung nicht abträglich.

https://www.karneval.se/

Autor: Mathias Grohmann – [email protected]

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