Die junge Sandra wird von ihrem Ex-Freund betrogen. Sie rastet daraufhin aus und verletzt ihn schwer. Das bringt ihr eine Arbeitsstrafe ein. Sie wird verurteilt, in einem Betrieb in Nordschweden Kleider zu sortieren. Untergebracht ist sie währenddessen in einem heruntergekommenen Wohnblock, der gerade von einer Gruppe polnischer Bauarbeiter saniert wird. Der Krach nervt nicht nur Sandra, sondern auch Lilly, eine alte, starrsinnige Dame, die in einer Wohnung über Sandra lebt. Doch beiden halten durch. Lilly widersetzt sich, obwohl sie Herzprobleme hat, bereits seit langem standhaft dem Willen ihrer Tochter, in ein Heim zu ziehen. Der erste Kontakt zwischen Sandra und Lilly fällt nicht all zu freundlich aus, aber langsam taut die sonst jedermann gegenüber ablehnend eingestellte Sandra auf und freundet sich mit Lilly an. So erfährt sie von Lillys schwerem Leben, ihren Schicksalsschlägen als Jüdin während des Krieges und ihrer großen unglücklichen Liebe, von der sie heute noch träumt. Sandra währenddessen wagt sich nicht, wieder an Liebe zu denken, doch der polnische Bauarbeiter Marek schafft es auf seine zurückhaltende, aber beharrliche Art, sich Sandra zu nähern. Schließlich findet sie den Mut, wieder an die Liebe zu glauben und ist bereit, für die gemeinsame Zukunft zu kämpfen.
Die Freundschaft zwischen Jung und Alt, das Verhältnis zwischen der jungen Sandra und der alten Lilly wird hier thematisiert. Dargestellt werden die beiden Frauen von keinen geringeren als Tuva Novotny und Ghita Nörby.
Auf der Berlinale 2006 gewann Fyra Veckor i Juni den Gläsernen Bären. In Schweden war der Film von mittlerem Erfolg gekrönt. Die Idee des Films, die Verflechtung der beiden Lebensgeschichten sowie die schauspielerischen Leistungen sind topp. Dennoch ist der Film etwas langsamer und zurückhaltender als es das Thema erfordert. Fazit: Kein herausragendes Highlight, aber allemal sehenswert!
Mit Tuva Novotny, Ghita Nörby, Lukasz Garlicki.
2004, Regie: Henry Meyer