Ende Juni 2013 protestierten drei Femen-Aktivistinnen oben ohne für die Rechte aller Frauen weltweit. Jetzt stehen zwei von ihnen vor Gericht.
Die Moschee auf Södermalm war an dem Tag eigentlich so gut wie gar nicht besucht. Nur ein paar Angestellte und Journalisten, die vorab über die Aktion informiert wurden. Die aus Ägypten, Tunesien und Schweden stammenden Frauen rissen sich im Gebetshaus auf einmal ihre Umhänge vom Leib – darunter präsentierten sich in schwarzer Schrift auf ihrem nackten Oberkörper Parolen wie „Gleichbehandlung der Geschlechter“ und „Mein Körper gehört mir – nicht jemandes Ehre“. Natürlich riefen die Angestellten sofort die Polizei, die die Frauen dann auch abführte. Femen ist eine Organisation, die seit 2008 immer wieder mit ähnlichen Protesten auf sich aufmerksam macht – dabei geht es vor allem um Proteste gegen Menschenhandel, Prostitution oder Verletzung von Menschenrechten. Zwei der drei Frauen stehen jetzt wegen öffentlicher Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht.
Auf diese Aktion folgte Anfang August schon der nächste Protest – wieder von Femen-Aktivistinnen – diesmal vor der russischen Botschaft in Stockholm. Zwei Frauen liefen wieder oben ohne mit einem Regenbogenbanner auf die russische Botschaft zu. Sie waren über Absperrungen geklettert und wollten mit ihrer Aktion gegen die homosexuellenfeindliche Propaganda in Russland angehen. Und das wird sicher nicht die letzte Aktion in der schwedischen Hauptstadt gewesen sein. Die Organisation, die in der Ukraine gegründet wurde, findet weltweit immer mehr Anhänger.
Autorin: Lotte Roggenbuck – [email protected]