
Schwedische Mediziner von der Universität Göteborg haben erstmals zwei Gebärmütter von Müttern auf ihre Töchter übertragen. Die eine der beiden Frauen hatte das Organ vor Jahren durch Gebärmutterhalskrebs verloren, die andere Patientin kam ohne zur Welt. Beiden blieb so die Möglichkeit einer Schwangerschaft versagt.
„Beide Empfängerinnen sind wohlauf, aber müde von der Operation. Die Spenderinnen sind bereits auf den Beinen, laufen umher und werden in wenigen Tagen entlassen“, so Mats Brännström, Professor für Geburtshilfe und Frauenheilkunde an der Universität Göteborg, Chefarzt der Universitätsfrauenklinik und außerdem Leiter des Chirurgenteams. Die Transplantationen sind das Ergebnis von mehr als zehn Jahren schwedischer und internationaler Forschungszusammenarbeit.
Medienberichten zufolge soll es bereits zuvor Gebärmuttertransplantationen gegeben haben, bei denen Spenderin und Empfängerin allerdings nicht auch Mutter und Tochter waren. Den Deutsch-Türkischen Nachrichten zufolge hatten Saudi-Arabische Mediziner den Versuch schon im Jahr 2000 gewagt. Allerdings stieß die Empfängerin das Organ ab, es musste daraufhin entfernt werden. Die erste erfolgreiche Transplantation kann die Universitätsklinik Akdeniz für sich verbuchen. Im Oktober 2011 hat ein 15-köpfiges Ärzteteam der ohne Gebärmutter geborenen Derya Sert das Organ einer Verstorbenen eingepflanzt. Hier arbeitet man derzeit am nächsten Schritt: einem Baby.
Autor(in): Inka Stonjek –