Elch-Warnschilder an Schwedens Straßen sind so allgegenwärtig wie das blau und gelb der Nationalflagge. Doch es gehört schon eine Portion Glück dazu, einem Elch in freier Wildbahn zu begegnen. Eine Gelegenheit den „König der Wälder“ hautnah zu erleben, bietet der Besuch eines Elchparks, wie das Elchland Laganland im südlichen Småland.
Er hat schon manch Auto in Bedrängnis gebracht und genießt Kultstatus. Bedürfte Schweden eines neuen Wappens, es würde sicher ein Elchkopf zieren. Schweden ohne Elch? Kaum vorstellbar.
Etwa 250.000 bis 300.000 Tiere durchstreifen die Wälder des skandinavischen Landes. Allerdings ist der Elch im Allgemeinen scheu. So mächtig die Tiere anmuten, so friedliebend sind sie und nehmen bei einer Begegnung mit Menschen Reißaus. Was also tun, wenn der Schwedenurlaub nicht ohne Elchbekanntschaft enden soll. Das Naheliegendste ist der Besuch eines Elchparks – mit „Elch-Garantie“. Einer dieser Parks ist das Elchland Laganland in Småland, unweit von Ljungby.
Der Park und seine Bewohner
Das Areal des Elchparks umfasst eine Gesamtfläche von rund sechs Hektar umzäuntes Waldgebiet. Das eigentliche Besichtigungsgehege hat eine Größe von 6.000 Quadratmetern. Hier sind die Kolosse in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Entweder vom Weg aus oder von den Türmen, die eigens zum Beobachten errichtet wurden – lohnend für Fotografen und Filmer. Zwei der vier Beobachtungs- bzw. Fototürme stehen bei der Fütterungsstelle.
Zur täglichen Morgenfütterung, die um 10 Uhr stattfindet, sind die Elche am aktivsten, die Chancen auf Tuchfühlung zu gehen am größten. So nah wie bei dieser Gelegenheit, kommt man keiner Elchkuh mit Kälbern in freier Natur. Im Frühjahr dieses Jahr beglückte Ulrika, mit ihren 10 Jahren die alte Dame von Laganland, mit ihren beiden am 1. Juni geborenen Kälbern die Besucher. Auch Kristina, Sofia, Lillan, Johan, Karl („Kalle“) und Oskar II sind nicht so schüchtern, wie ihre wild lebenden Artgenossen. Mit etwas Überredungskunst, wie einem Apfel oder einem frischen Zweig fressen einem die Tiere aus der Hand und lassen sich vielleicht auch eine Streicheleinheit gefallen – Elch hautnah.
Rund um den Elch
Um in den Park zu gelangen, muss der Schweden-Shop passiert werden. Das Elchsouvenir, das es hier nicht gibt, gibt es nicht. Nach eigenen Angaben bietet der Laden Schwedens größtes Elchsortiment: ob Kuscheltier oder Kunsthandwerk, aber auch Produkte aus dem Leder der großen Hirschart. Daneben können sich Besucher auch mit anderen typischen Mitbringseln, wie dem Dalarnapferd eindecken. Dem Shop angeschlossen ist das Touristenbüro Laganland.
„Das Elchjahr im Elchland Laganland“ lässt sich in einer Fotoausstellung im „Mooseum“ (setzt sich aus dem englischen Wort für Elch „Moose“ und „Museum“ zusammen) Revue passieren.
Autor: Mathias Grohmann – [email protected]