Mein Artikel über die schwedische Sprache soll und kann keine Erklärung der Grammatik und kein Wörterbuch sein. Es geht vielmehr darum, kurz die besonderen Merkmale der schwedischen Sprache darzustellen. Was zeichnet die schwedische Sprache aus? Mit welchen Sprachen ist sie verwandt? Was ist das Besondere daran?
Die schwedische Sprache hat einen besonderen Klang, ist fast schon ein Gesang. Hat man sich etwas mit den nordischen Ländern und auch deren Sprachen befasst, so erkennt man das Schwedische oft tatsächlich einfach nur an seinem Klang, ohne dass man die einzelnen Wörter dazu verstehen muss, wobei natürlich alle nordischen Sprachen einen ähnlichen Klang, aber doch auch ihre Besonderheiten haben.
Schwedisch gehört zu den indogermanischen Sprachen und hier wiederum zum nördlichen Zweig.
Entwickelt hat es sich aus dem Urnordischen bzw. Altnordischen. Schon im Mittelalter durch die Hanse, aber später auch in der Neuzeit machten sich Einflüsse aus dem Deutschen in der schwedischen Sprache bemerkbar. Für manche Wörter wird sogar einfach nur der deutsche Begriff verwendet. So ist es z.B. interessant oder auch merkwürdig, dass es das Wort Besserwisser im Schwedischen nur als deutsches Wort gibt. Besserwisser heißt also einfach besserwisser.
Viele Wörter haben aber auch einen Bezug zum Englischen.
Gesprochen wird die Sprache außer in Schweden auch in Teilen Finnlands. Das liegt daran, dass Finnland lange Zeit zum schwedischen Reich gehört hat und das Schwedische dort die Sprache der Gebildeten war.
Schwedisch und Norwegisch ähneln sich sehr stark und Schweden und Norweger verstehen sich auch gegenseitig. Das Dänische wiederum ist etwas anders, aber auch hier versteht man sich, wenn man sich etwas Mühe gibt, doch ganz gut. Die Schweden im Süden, in Skåne verstehen im Allgemeinen die Dänen, da dieser schwedische Dialekt dem Dänischen ziemlich ähnlich ist. Die Bewohner von Dalarna dagegen haben große Probleme, die Dänen zu verstehen, verstehen dafür aber die Norweger ganz gut.
Finnisch dagegen ist eine ganz andere Sprache und gehört zu den finno-ugrischen Sprachen, einer Unterfamilie des Uralischen, zu der auch das Ungarische und auch die samischen Sprachen gehören, und hat mit dem Schwedischen überhaupt nichts zu tun.
Das schwedische Alphabet besteht aus 29 Buchstaben. Als Besonderheiten gelten die Buchstaben å,
ä und ö, die hier eigenständige Buchstaben sind und im Alphabet nach dem z geführt werden, was beachtet werden muss, wenn man in schwedischen Wörterbüchern nach Begriffen mit diesen Buchstaben sucht.
Eine weitere Besonderheit der schwedischen, überhaupt der nordischen Sprache, besteht darin, dass der bestimmte Artikel nicht vor dem Substantiv steht, sondern an das Substantiv angehängt wird.
Wie auch in anderen Ländern werden auch in Schweden verschiedene Dialekte gesprochen, die, wie schon erwähnt, dem Dänischen oder dem Norwegischen ähnlich sein können und daher auch von den Dänen bzw. Norwegern mehr oder weniger gut verstanden werden.
Liest man als Deutscher einen schwedischen Text, so ist es häufig gar nicht so schwer, den Text zu verstehen bzw. zu entziffern, da doch viele Begriffe ähnlich bzw. ableitbar sind. Anders sieht es bei der gesprochen Sprache aus, hier hat man, wenn man die Sprache nicht beherrscht, erhebliche Probleme, irgendetwas zu verstehen.
Schwedisch gehört in Deutschland nicht zu den Sprachen, die man in der Schule lernt. Interessierte und Schweden-Liebhaber finden aber durchaus Möglichkeiten, Kurse bei der Volkshochschule bzw. bei Sprachschulen zu besuchen, um sich dann im Land verständigen zu können. Und das lohnt sich, auch wenn man nur ein paar Grundbegriffe kann. Denn obwohl fast alle Schweden Englisch und auch einige Deutsch können, macht es doch auch Spaß, sich etwas in der Landessprache zu verständigen und die Schweden wissen das durchaus zu schätzen und freuen sich darüber.
Autor(in): Heide – [email protected]