Nikkaluokta kennt man heute als Tor zum Bergmassiv von Kebnekaise. Viele Wanderer beginnen bzw. beenden hier ihre Wanderung auf dem Kungsleden, auch wenn der Ort selbst gar nicht am Kungsleden liegt. Eng verbunden ist der Ort mit dem Namen Sarri.
In der Region von Nikkaluokta gab es seit tausenden von Jahren samische Siedlungen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich dann ein paar Familien hier nieder. Sie hatten ihre Rentierherden verloren. Im kalten Winter benötigten sie eine andere Möglichkeit, um zu überleben. Nikkaluokta eignete sich als Siedlung, da es an einer Migrationsroute für Rentiere lag und außerdem guten Möglichkeiten zum Jagen und Fischen bot. Sie bauten sich ihre typischen Unterkünfte, Tolvkåtor, die man auch heute noch in der Region besichtigen kann. Es handelt sich um tipiartige Hütten mit grasbedecktem Dach. Man kann hier sogar in solchen Hütten übernachten.
Eine der Familien war die von Nils Olsson Sarri und seine Frau Maria. Sie hatten insgesamt 14 Kinder. Sie stammten ursprünglich aus Norwegen und kamen über das Vistastal in die Region des heutigen Nikkaluokta. Sie waren es, die die Siedlung zu dem machten, was sie heute ist. Nikkaluokta heißt übrigens übersetzt „Nils Bucht“.
Die Siedlung war zunächst ziemlich von der Umwelt abgeschnitten. Erst als 1971 eine Straße in das Tal gebaut wurde, war der kleine Ort von Kiruna aus zugänglich und es kamen die ersten Besucher. Die Familien Sarri bot den Gästen Unterkunft und Verpflegung im eigenen Heim an.
Der Tourismus nahm weiter zu. Die Bergwelt um den Kebnekaise, den höchsten Berg Schwedens zog immer mehr Besucher an, die diese schöne Natur kennenlernen wollten. Von Nikkaluokta aus hat man leicht Zugang zum berühmten Wanderweg, dem Kungsleden.
Ganzjährig leben nur 14 Familien in Nikkaluokta, aber im Sommer nimmt die Bevölkerung deutlich zu, und auch im Winter finden einige Lapplandliebhaber den Weg hierher.
Im Zentrum befindet sich die von der Familie Sarri geführte Station mit mehreren Hütten und Apartments mit unterschiedlicher Ausstattung, einem schönen Servicegebäude, wo sich auch eine Sauna befindet, sowie das Restaurant Skaidi, das Frühstück, Abendessen und auch den ganzen Tag Mahlzeiten, Gebäck, Kuchen oder auch Waffeln mit den lappländischen Moltebeeren anbietet. Auch andere lappländische Spezialitäten kann man hier probieren. Außerdem sind ein Lebensmittelladen und auch eine kleine Kapelle im samischen Stil vorhanden.
Ebenso kann man hier einiges erfahren über die Natur und Kultur der Samen. Die Galerie Skaidi zeigt eine Ausstellung über samische Kunst, Poesie und Lyrik.
Doch die Familie Sarri sorgt nicht nur für Unterkunft und Verpflegung, sondern ist in allen Bereichen engagiert. Sie betreibt einen Transportservice. Wer im Sommer seine Wanderung vom Kebnekaise nach Nikkaluokta verkürzen will, kann den Bootstransfer auf dem Ladjojaure der Familie Sarri in Anspruch nehmen. Im Winter werden die Gäste mit Schneescootern zur Kebnekaise Fjällstation oder auch zu den Hütten Vistas, Singi, Sälka, Nallu, Tarfala und Kaitum gebracht. Unter dem Firmennamen Nikkaluakta Alltransport werden auch Proviant und Holz mit Schneescootern zu der Fjällstation und zu den Hütten befördert.
Die Familie Sarri hat zusammen mit anderen Siedlern Nikkaluokta aufgebaut. Auch heute noch ist der kleine Ort in den Händen der Familie, die Nikkaluokta Sarri AB ist immer noch in Familienbesitz. Geführt wird sie heute von den Nachkommen von Nils Olsson und seiner Frau, nämlich von Anna und Margareta Sarri. Andere Familienmitglieder arbeiten mit und bieten ein umfassenden Serviceangebot an Unterkünften, Bewirtung, Transfer, Ausflügen, Informationen, Organisation von Festen usw.
Wer einen Aufenthalt in Nikkaluokta plant oder von hier auf Wanderung gehen will, kann mit dem Bus von Kiruna oder Gällivare nach Nikkaluokta fahren und von hier aus zum Kebnekaise oder zum Kungsleden starten. Die 19 km entfernte Kebnekaise Fjällstation kann man in 4-5 Stunden erreichen.
Autor(in): Heide – [email protected]