Seit mehr als 50 Jahren rettet der Dreipunkt-Sicherheitsgurt das Leben von Menschen, doch kaum jemand weiß, dass dieser von dem schwedischen Automobilkonzern Volvo entwickelt wurde. Mehr als eine Million Menschenleben – so schätzen Experten – hat der V-förmige Dreipunkt-Gurt bis heute gerettet und dazu bei vielen Unfällen das Risiko einer tödlichen oder schweren Verletzung um bis zu 50 Prozent verringert.
Bereits seit den 1930er Jahren gab es Autos mit Gurten, die allerdings aufgrund des Zweipunktsystems nicht ausreichend schützen konnten, erst der ehemalige Luftfahrtingenieur und Volvo Ingenieur Nils Bohlin entwickelte einen sicheren Gurt, der die Kräfte am Becken und an der Brust abfangen konnte. Sein System beinhaltete sowohl einen Beckengurt als auch einen diagonalen Körpergurt. Heranziehen, einklicken, straffen: Eine simple Folge von Handbewegungen und der Gurt ist angelegt. Das erste Automobil, in dem der Dreipunkt-Sicherheitsgurt Verwendung fand, war ein 1959er Volvo PV 544 – auch Buckel-Volvo genannt.
Volvo war der erste Hersteller, der seine Fahrzeuge serienmäßig mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausrüstete. Die Entwicklung erhielt ein so genanntes „offenes Patent”, so dass jeder Interessent das Design nutzen konnte. Bis heute ist der Dreipunkt-Sicherheitsgurt die wichtigste Sicherheitseinrichtung im Fahrzeug. Es dauerte einige Jahre, bevor die Mehrzahl der Kunden und die übrigen Automobilhersteller die Effektivität des Gurtes als Lebensretter erkannten, bis dato ist der Sicherheitsgurt die am häufigsten genutzte und wichtigste Sicherheitsinnovation in der mehr als 125-jährigen Geschichte des Automobils.
Autor(in): Thomas Frankenstein – [email protected]