Der Kungsleden – der königliche Wanderweg (Teil 2)

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Zunächst etwas zur Geschichte des Kungsleden:
Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Eisenbahnstrecke zwischen Kiruna und Narvik geplant wurde, sah der STF, die Schwedische Touristenvereinigung, die Gelegenheit, das lappländische Fjäll für Besucher zugänglicher zu machen. Zunächst plante man die Strecke von Abisko am Torneträsk zum Kebnekaise und weiter nach Nikkaluokta. Auch über die Weiterführung der Strecke bis Kvikkjokk hatte man sich schon Gedanken gemacht.
In den zwanziger Jahren wurde der Pfad dann allmählich mit zunächst einfachen Hütten ausgestattet. In der Anfangszeit konnten sich nur reiche Leute leisten, diese Gegend zu besuchen, nur sie konnten die recht teure Bahnreise nach Lappland bezahlen.
Die Strecke von Abisko bis Vakkotavare legte man 1926-1927 an.
1928 sprach der schwedischen Tourismusverein zum ersten Mal offiziell vom Kungsleden.
In den dreißiger Jahren entstanden dann die großen Fjällstationen wie Abisko, Kepnekaise, Kvikkjokk und Grövelsjön. Auch begann man Zweizimmerhütten entlang des Kungsleden zu bauen, die aber heute nicht mehr existieren. Irgendwann waren die Besucherzahlen derart angestiegen, dass man weit mehr Übernachtungsplätze benötigte. Es entstanden die heutigen „Stugor“.
Im Jahre 1950 endete der Kungsleden in Ammarnäs, 1975 wurde er bis Hemavan verlängert.

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Während 1935 noch etwa ca. 200 Wanderer pro Jahr auf der Strecke zwischen Abisko und Kvikkjokk unterwegs waren, so sind es inzwischen nahezu 30.000. Das bringt natürlich auch Probleme mit sich. Die Hütten sind oft überfüllt, Abfall wird zum Teil gedankenlos weggeworfen. Um die Natur zu schützen, mussten strengere Naturschutzregeln erlassen werden. Auf jeden Fall sollte jeder Wanderer das „Allemansrätten“, das schwedische Jedermannsrecht mit dessen Pflichten kennen.

Auf einer Wanderung über den Kungsleden gibt es viel zu sehen, die Naturerlebnisse sind einfach großartig. Während einer Woche auf dem Kungsleden, fern von aller Zivilisation lernt man richtig abzuschalten und einfach nur die Natur zu genießen. Allerhand Tieren kann man hier begegnen: Schneehühner, Birkhühner, Auerhähne, Polarfüchse, Vielfraße, wenn man Glück hat vielleicht auch mal einen Luchs oder einen Wolf, und vor allem wird man gerade im nördlichen Teil auch immer wieder auf Rentiere treffen, da die Samen hier ihre Rentierwirtschaft betreiben. Die Rentiere sind aber keineswegs wild, sondern gehören den hier lebenden Samen. Man sollte sich den Rentieren nicht allzu sehr nähern, denn sonst werden sie aufgescheucht und die Samen müssen sie in mühseliger Arbeit wieder zusammentreiben.

Richtig lästig können die Mücken werden, die vor allem in den Sumpfgebieten eine Plage sind. Wenn man „Glück“ hat und es windet oder regnet, bleibt man verschont, bei schönem Wetter sollte man jedoch auf jeden Fall auf Mückenschutzmitte zurückgreifen.

Wettermäßig sollte man auf dem nördlichen Teil des Kungsleden auf alles vorbereitet sein, es kann wunderschönes, warmes Wetter herrschen, so dass man in T-Shirt und Shorts unterwegs sein kann, es kann aber auch regnen und stürmen und auch Schneefall lässt sich nicht ausschließen.
Die Fjällvegetation ist durch das strenge Klima geprägt, so wachsen hier vor allem Farne, Moose und Flechten, dazu Rentiermoos und zahlreiche Pilz- und Beerenarten, wie Preiselbeeren, Blaubeeren und die nur im Norden vorkommenden Moltebeeren.

Und hier nun noch eine Auflistung der einzelnen Etappen, zunächst der südliche Kungsleden, beginnend in Sälen, mit Endstation Storlien, wobei auf den einzelnen Etappen auch immer wieder Übernachtungs-und Rasthütten am Weg liegen, die allerdings auf manchen Etappen nur sehr spärlich vorhanden sind. Für genauere Informationen empfiehlt sich ein Wanderführer über den Kungsleden, wie z.B. das Buch aus der Serie Outdoor, Der Weg ist das Ziel, Schweden: Kungsleden, von Michael Hennemann, herausgegeben vom Conrad Stein Verlag. Oder auch das Handbuch vom STF über den Kungsleden. Aus diesen Unterlagen erfährt man auch, wie man zu den einzelnen Ausgangspunkten gelangt.

Abschnitt Sälen – Grövelsjön
Sälenfjällen – Görälvsstugan 29 km
Görälvsstugan – Gördalen 59 km
Gördalen – Flötningen 47 km
Flötningen – Grövelsjön 37 km

Abschnitt Grövelsjön – Fjällnäs
Grövelsjön – Rogenstugan 38 km
Rogenstugan – Fjällnäs 42 km

Abschnitt Fjällnäs – Storlien
Fjällnäs- Helags 44 km
Helags – Storlien 58 km

Und nun zum nördlicher Teil, hier mit der Einteilung von Nord nach Süd, da dieser meistens von Norden her begangen wird.

Abschnitt Abisko über Saltoluokta bis Kvikkjokk
Abisko – Abiskojaure, 15 km
Abiskojaure – Alesjaure, 20 km
Alesjaure – Tjäkta, 13 km
Tjäkta – Sälka, 12 km
Sälka – Singi 12 km
Von hier kann man die Alternative zum Kebnekaise (14 km) und weiter nach Nikkaluokta (19 km) wählen
Singi – Kaitumjaure, 13 km
Kaitumjaure – Teusajaure, 9 km
Bei Teusajaure 1 km Überquerung eines Sees
Teusajaure – Vakkotavare (Stora Sjöfallet), 15 km
Hier fährt man mit dem Bus von Vakkotavare nach Kebnats (auf diesem Abschnitt ist der Kungsleden unterbrochen). Von Kebnats überquert man den See nach Saltoluokta.
Die nächste Etappe des Kungsleden verläuft streckenweise am Rande des Sarek
Saltoluokta – Sitojaure, 19 km
Sitojaure – Aktse, 10 km
Aktse – Pårte, 22 km
Pårte – Kvikkjokk, 17 km

Abschnitt Kvikkjokk – Jäkkvik – Hemavan
Kvikkjokk – Jäkkvik 96 km
Hütten entlang der Strecke: Tsielekjåkka, Västerfjäll, Vuonatjviken
Jäkkvik – Ammarnäs 83 km
Hütten entlang der Strecke: Adolfsström, Snjuötje
Ammarnäs – Aigert, 8 km
Aigert – Serve, 19 km
Serve – Tärnasjö, 14 km
Tärnasjö – Syter, 14 km
Syter – Viterskalet, 12 km
Viterskalet – Hemavan, 11 km

Der Kungsleden ist wohl der bekannteste Wanderweg Schwedens und für Leute, die die schwedische Natur lieben ein lohnenswertes Erlebnis. Er ist auch für Anfänger geeignet, wichtig ist jedoch, dass man sich vorher informiert und die Strecke plant. Dann kann man nur schönes Wetter, wenig Mücken und viel Spaß wünschen.

Autor(in): Heide – [email protected]

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