Das Schiff steckt fest – zwischen Schleuse vier und fünf. Natürlich nicht wirklich, aber wer die Schleusen von Berg besucht, überlegt sich: Wie kommt das Schiff da weiter? Hoch und unüberwindlich erscheinen die sieben zusammenhängenden Schleusenkammern, mit deren Hilfe die Schiffe eine Steigung von fast 19 Metern überwinden. Vom Götakanal in den See Roxen (oder zurück) stellte dieser Höhenunterschied die Erbauer des Kanals eine besondere Herausforderung dar. Die auch Carl-Johan-Schleusen genannten Bauwerke liegen nördlich von Linköping und gehören zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten des Göta Kanals. Sie helfen unter anderem den Kanalschiffen Juno, Diana und Wilhelm Tham auf ihrem Weg zwischen Stockholm und Göteborg.
Aber auch viele Freizeitschiffer stauen sich im Sommer an den Kanalschleusen. Die Segler oder ihre Familien steigen aus, die Kinder nutzen den Zwischenstopp zum Spielen auf den Wiesen. Ein Badeplatz sowie ein Minigolfplatz helfen beim Zeitvertreib. Auch Touristen „ohne Boot“ kommen gerne nach Berg heraus und schauen eine Weile beim Schleusen zu. Dass ein großes Schiff wie eines der Kanalschiffe scheinbar spielend leicht einfach angehoben wird, fasziniert immer wieder.
Die Kapitäne der großen Schiffe meistern die Fahrt durch die Schleusentreppe mit ruhiger Gelassenheit und Routine. Zwar stellt das Hindernis eine gehörige Zeitbremse dar, aber das stört an Bord keinen. Wer durch den Götakanal reist, hat es nicht eilig.
Zu dem Schleusenverband bei dem kleinen Ort Berg gehört außerdem noch eine weitere Doppelschleuse am oberen Ende der Schleusentreppe. Ein Ausflug dorthin lohnt sich also allemal – und wirklich festgesteckt hat wohl noch kein Schiff…
Autor(in): Inga – [email protected]