An der schwedischen Ostküste stoßen Sommerbadegäste (und deren Interessen) mit der ansässigen Landbevölkerung zusammen. Die einst so radikalen sozialdemokratischen Lokalpolitiker haben ihre Visionen längst verloren und befürworten nun die Umwandlung der Umgebung in eine Touristenregion für reiche Stockholmer. Bei der Jagd auf Ferienwohnungen sieht sich die lokale Arbeiterschaft ausgebootet und von korrupten Politikern verraten.
Daneben wird das Familienleben des schwergewichtigen Geschäftsmannes Sjöstrand gezeigt. Dieser hält sich zu Urlaubszwecken mit seiner Frau, seiner heranwachsenden Tochter und den beiden garstigen Zwilligen auf dem Hof der Schwägerin auf. Im Lauf des Filmes brechen sich etwa das sexuelle Erwachen der Tochter und die erotischen Begierden der unglücklichen Ehefrau Bahn.
Zwischendurch wird die Handlung immer wieder von kleinen satirischen, kapitalismus- und obrigkeitskritischen Liedern, unterbrochen und kommentiert. Zwei von der Handlung losgelöste Troubadouren kommt diese Aufgabe zu.
Was den Film interessant und lebendig macht sind zum einen die typischen Zutaten eines schwedischen Sommerfilms: Schären, Alkohol, nackte Brüste, Volkslieder und Intrigen, zum anderen das latente Gefühl von Improvisation den ganzen Film hindurch. Hinzu kommt die Spannung zwischen einer provokativen Dramatisierung und einer realistischen Gesellschaftsschilderung.
Der Kultfilm Badjävlar aus dem Jahr 1971 ist Lars Molins erster Film. Hier schrieb er allerdings nur das Drehbuch, Regie führte Christian Lund.
Der unterhaltsame Fernsehfilm wurde zu einem großen Publikumserfolg, wegen der Mischung aus derber Sprache, politischer Radikalität und nackten Körpern aber auch zu einem Skandalfilm.
1971, Regie: Christian Lund, Drehbuch: Lars Molin
Mit: Ernst Günther, Gun Jönsson, Finn Zetterholm, Anders Nyström