Die Zahl der Übernachtungen in Schweden stieg 2010 weiter an. Damit verbuchen Hotels, Campingplätze, Ferienhaussiedlungen, Jugendherbergen sowie Hostels das sechste Jahr in Folge ein Wachstum. Die Gesamtzahl der Gastübernachtungen belief sich, nach Nutek¹, dem schwedischen Zentralamt für wirtschaftliches und regionales Wachstum, auf 52,5 Millionen, eine Steigerung um 3,0 Prozent gegenüber 2009.
Die stärksten Zuwächse konnten demnach die Insel Gotland und die Bezirke Uppsala, Norrbotten sowie Värmland verzeichnen. Die meisten Gastnächte zählte mit mehr als zehn Millionen – ein Plus von 6,8 Prozent – die Hauptstadt Stockholm und Umland, gefolgt von Västra Götalands län mit Göteborg. Womit sich der Trend des Großstadttourismus bestätigt. Dieser zeigte in den letzten Jahren das stärkste Wachstum.
Ein weiterer Trend sind steigende Hotelübernachtungen. Mit einem Plus von 5,4 Prozent stieg die Zahl der Hotelübernachtungen im vergangenen Jahr auf 27,36 Millionen – bisheriger Höchstwert. Gleichzeitig verteidigt Schweden seinen Spitzenplatz unter den nordischen Ländern in puncto Hotelübernachtungen ausländischer Gäste.
Deutsche Touristen tragen ihren Teil bei, zog es sie vergangenes Jahr rund 789.000-mal (+5,8 Prozent) ins Hotel. Insgesamt trugen Gäste aus Deutschland mit 2,6 Millionen Übernachtungen, einem Plus von 1,4 Prozent, zum Wachstum bei. Die Gesamtzahl der Übernachtungen ausländischer Gäste liegt bei 25 Prozent. Wobei die Nachbarn aus Norwegen die größte „Schwedenlust“ bewiesen, mit 3,2 Millionen Übernachtungen.
Ein Grund für den Wachstumskurs liegt in der sich (momentan) erholenden Weltkonjunktur. Das macht sich nicht bei den Geschäftsreisen, sondern auch beim Tourismus nach Schweden aus außereuropäischen Ländern bemerkbar, der im Vergleich zu 2009 um 18,7 Prozent zulegte.
Weitere Gründe sieht Helene Berg, Director Central Europe, VisitSweden GmbH, in dem „erweiterten Angebot von Reisen mit Hotelübernachtung.“ Zudem verweist sie auf „ein zunehmendes Angebot von Direktflügen und andere günstige Anreisealternativen nach Schweden, wie beispielsweise dem Südschwedenticket der Deutschen Bahn.“ Hinzu kommen die Angebote der Fährlinien wie Scandlines oder Stenaline mit ihren und Kurztrips inklusive Übernachtung. Diese „Schnupperkurse“ nach Malmö, Stockholm oder Göteborg tragen zu vergleichsweise günstigen Konditionen zur Bettenauslastung bei.
¹ Der Statistik von Nutek liegt die Anzahl der Übernachtungen, nicht die der Gäste zugrunde. Bei den Angaben für 2010 handelt es sich um vorläufige Zahlen.
Die Statistiken sind unter https://tillvaxtverket.se/ zu finden.
Autor: Mathias Grohmann – [email protected]