Jeder der schon einmal mit der Fähre von Stockholm nach Helsinki gefahren ist, kennt auch Mariehamn, die Hauptstadt Ålands. Und jeder der auch schon einmal dort von Bord gegangen ist, hat sich vielleicht gewundert: Obwohl Åland ein autonomes Gebiet Finnlands ist, wird dort schwedisch gesprochen, denn dies ist die Amtssprache Ålands. Gesprochen wird dort vor allem åländskan, ein schwedischen Dialekt.
Doch wieso gibt es diese finnische Inselgruppe in der nördlichen Ostsee, die noch immer gegen das Finnische Widerstand leistet? Nachdem das Schweden zugehörige Finnland mehrere Male von Russland besetzt wurde, kam es 1917 zum Zusammenbruch des russischen Zarenreiches und zur Unabhängigkeitserklärung Finnlands. Åland hatte sich schon immer mehr mit Schweden identifizieren können, wurde aber trotzdem Finnland zugesprochen. Seit 1920 darf Åland sich selbst verwalten und hatte somit auch das Recht eine Amtssprache zu wählen – das Schwedische setzte sich durch, auch als Behörden- und Mediensprache.
Nach und nach wurde die Insel immer selbstständiger und konnte immer mehr Einfluss nehmen, seit 1954 besitzen die Åländer eine eigene Flagge. Trotz des Beitritts Finnlands in die EU konnte Åland eine steuerliche Sonderregelung erreichen. Außerdem schickt die Insel einen Abgeordneten in das finnische Parlament und hat auch Vertreter im Nordischen Rat und Ministerrat. Der åländische Landtag, lagting, entscheidet über innenpolitische Angelegenheiten.
Auch wenn Åland nicht zu Schweden gehört, so ist es trotzdem interessant, für alle, die sich für Schweden und die schwedische Kultur begeistern.
Autor(in): Lotte – [email protected]