
Jedes Jahr im Sommer treffen sich Tausende von jungen Handballbegeisterten in Göteborg. Auch dieses Jahr ist es wieder soweit – vom 02.07. bis 07.07.2012 treten Jugendliche in ihren Vereinsmannschaften oder Schulteams gegeneinander an, um die besten ihrer Altersklasse zu ermitteln.
Das Turnier wird vom IK Sävehof, dem ortsansässigen Elitserie-Verein und aktuellen schwedischen Meister (Damen und Herren), bereits seit 1970 organisiert. Eröffnet wird das Turnier durch eine große Zeremonie in der Scandinavium Arena. Dort werden die Spieler mit einer beeindruckenden Feier aus Musik, Tanz und Akrobatik-Einlagen begrüßt. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen laufen Vertreter der Nationen mit ihren Flaggen ein und veranschaulichen dem Publikum die große Anzahl und Vielfalt der Teilnehmer. Bis 2011 haben bereits 359 965 Sportler aus 89 verschiedenen Nationen von 6 Kontinenten an dem Turnier teilgenommen.
Hauptaustragungsort des Turniers ist Heden. Hier befinden sich 30 der insgesamt 54 Kunstrasenspielfelder. Neben der Turnierleitung steht hier außerdem das Partille Cup Center, eine riesige Zeltstadt, wo neben allerlei Verpflegungsmöglichkeiten auch ein Playercafe und ein Sportartikelshop zu finden ist. Im Laufe der Jahre ist die Zeltstadt immer weiter gewachsen, sodass hier jetzt auch neue Trend- und Fun-Sportarten ausprobiert werden können.
Ganz Göteborg steht während der Turniertage im Zeichen des Handballs. Die zahlreichen Teilnehmer sind in Schulen, Turnhallen und Hotels
der Stadt untergebracht und werden in den Schulmensen von unzähligen Freiwilligen verpflegt. Das Stadtbild ist geprägt von Jugendlichen, die mit den öffentlichen Buslinien zu den Wettkampfplätzen oder zur Unterkunft unterwegs sind und sich während einer Spielpause zu Fuß in die Innenstadt oder zum Liseberg-Park aufmachen.
Der Partille Cup ist nicht nur ein Treffen von Jugendlichen aus aller Welt, wenn man die Augen offen hält, kann man unter den Zuschauern auf einer der Tribünen auch mal einen altgedienten Handballstar, wie Magnus Wislander oder Stefan Lövgren, als Zuschauer entdecken. Oder man bewundert das Können der künftigen Stars, denn auch Jugendnationalmannschaften spielen in den Handballhallen Göteborgs einen Pokal aus.
Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt. Man trifft nicht nur auf die klassischen Handballnationen, sondern auch auf Nationen, die in der Handballwelt als exotisch gelten, wie zum Beispiel Nigeria oder England. Durch die Teilnahme am Partille Cup steigt die Handballbegeisterung in diesen Ländern so sehr, das beispielsweise in Kenia nun ebenfalls ein regelmäßiges Turnier organisiert wird.
Aufgrund der großen Resonanz engagieren sich die Organisatoren des Partille Cups zusammen mit der IHF mittlerweile auch in dem olympischen Entwicklungsprogramm „Handball for future youth“, um den Handballsport in interessierten Ländern, wie beispielsweise Schottland, Zimbabwe oder den USA zu fördern.
Autor(in): Svenja Bichbäumer – [email protected]