Jeder, der schon mal in Schweden oder überhaupt in Skandinavien war, hat sicher schon mal Bekanntschaft mit dem den dort beliebten braunen Käse gemacht, sei es indem man ihn einfach mal beim Einkaufen gesehen oder vielleicht auch selbst schon probiert hat. Man kennt dort einen karamellisierten Ziegenkäse und auch den beliebten Streichkäse mit dem Namen Messmör.
Aber die Geschmäcker sind auch hier verschieden. Nicht ganz so extrem wie beim Surströmming, hat aber auch die Messmör ihre Liebhaber und Gegner. Die einen finden einen Käse mit süßlichem Geschmack etwas merkwürdig, die anderen lieben ihn.
Der braune Ziegenkäse, der Geitost, ist vor allem in Norwegen zu Hause. Hier handelt es sich auch wirklich um einen Ziegenkäse. In Schweden dagegen findet man zwar auch ähnliche Produkte aus Ziegenmilch, bekannt sind aber vor allem die Produkte der Firma Fjällbrynt, und zwar gibt es den festen Mesost und die streichfähige Messmör, die sowohl in Plastikschalen in verschiedenen Größen zu 275g, 450g und 800g als auch in Tuben zu 350g angeboten wird. Entgegen der allgemeinen Annahme handelt es sich hier aber gar nicht um Ziegenkäse. Die Fjällbrynt-Produkte werden aus Kuhmilch hergestellt, weitere Zutaten sind Sahne (beim Käse), Butter (beim streichfähigen Smör), Zucker und etwas Vanillearoma.
Überall in den schwedischen Supermärkten begegnet man beim Kühlregal der Marke Fjällbrynt, die neben weiteren Brotaufstrichen eben diese Mesost/Messmör-Produkten anbietet. Hier findet man das Mesost- bzw. Messmör-Original, welche schon seit 1939 unter dem gleichen Namen hergestellt werden. Hinzugekommen sind später Mesost lätt und Messmör lätt, die kalorienarmen Varianten. Messmör gibt es dann ebenfalls noch als Messmör gammaldags, die im Geschmack etwas kräftigere Variante, so wie sie in früheren Zeiten auf den Fäbodar zubereitet wurde. Manche bezeichnen daher Messmör gammaldags als das eigentliche Original. Und dann gibt es auch noch Messmör natur, die Variante ohne Zuckerzusatz.
Für die Herstellung von Messmör wird die Molke langsam eingekocht, bis sie dick wird. Genau so wurde es auch früher auf den Fäbodar gemacht. Man hat die Molke in großen Kupfertöpfen über dem Feuer gerührt. Das Rühren ist wichtig, damit nichts anbrennt. Irgendwann karamellisiert dann der Milchzucker und dann bekommt das Ganze die braune Farbe. Und je nachdem wie lange man es einkocht, entsteht daraus Messmör oder Mesost. Die Produkte sind sehr gesund, denn sie enthalten relativ wenig Kalorien, haben aber trotzdem eine cremige Konsistenz und sind reich an Eisen, Kalzium und Proteinen.
Messmör streicht man sich in Schweden einfach aufs Brot, gerne zum Frühstück und gerne auch auf Knäckebrot oder Tunnbröd. Einfach so, oder man streicht sie noch Marmelade darüber. Außerdem gibt es natürlich auch interessante Rezeptideen. Wie wäre es mit Wildgeschnetzeltem an einer Soße aus Messmör und Pilzen?
Oder hier ein Rezept für ein leckeres Dessert:
Messmör-Parfait mit Whisky und Himbeeren
Zutaten für 4 Personen:
3 dl Sahne, 1 dl Messmör, 4 Eigelb, 1 dl Puderzucker, 2 TL Vanillezucker, ein kleines Schnapsgläschen Whisky.
Für die Himbeersauce: 200 g Himbeeren, 2 TL Vanillezucker, 0,5 dl Zucker, 1 Zitronenscheibe, 4 St Mandelkekse
Zubereitung:
Sahne steif schlagen. Eigelb, Puderzucker, Vanillezucker Messmör und Whisky verrühren und zur Sahne hinzufügen. In eine entsprechende Form füllen und im Gefrierfach mindestens 5 Stunden gefrieren lassen.
Für die Himbeersauce: Himbeeren, Zucker, Vanillezucker und Zitronenscheibe aufkochen und abkühlen lassen.
Das Parfait mit der Himbeersauce und den Mandelkeksen servieren. Guten Appetit!
Autor(in): Heide – [email protected]