Der Kungsträdgården, eine der ältesten Parkanlagen in Stockholm, ist das ganze Jahr über ein beliebter Treffpunkt in der schwedischen Hauptstadt. Nicht weit vom Sergelstorg, mitten in der Stockholmer City, im Stadtteil Normalm befindet sich eine schöne Parkanlage, der Kungsträdgården, auf Deutsch der Königsgarten. Hier flanieren die Stockholmer während der Mittagspause oder beim Shopping, und auch für die Touristen gehört ein Bummel durch den Kungsträdgården, sowohl im Sommer wie auch im Winter, zu einem Besuch Stockholm dazu. Rings um den Platz finden sich viele Restaurants und Cafés, wo man mal eine Pause einlegen kann, und auch viele Parkbänke stehen zum Ausruhen zur Verfügung. Zur Unterhaltung wird hier ebenfalls viel geboten.
Der Kungsträdgården war ursprünglich, im 17. Jahrhundert ein Schlossgarten, der zum Schloss Makalös gehörte und daher nur dem königlichen Hof vorbehalten war. Erst zur Regierungszeit Gustav III, Ende 18. Jahrhundert, wurde der Park für die Öffentlichkeit zugänglich. Damit kam es auch zu verschiedenen Änderungen in der Struktur des Parks, der nun immer mehr der öffentlichen Unterhaltung diente. Bäume wurden gefällt und Grünflächen wurden angelegt. Das Gewächshaus am nördlichen Ende wurde in einen Tanzsaal umgewandelt, später in ein Arsenal und 1851 schließlich ganz entfernt.1825 viel Schloss Makalös einem Brand zum Opfer.
1866 fand hier die erste internationale Kunst- und Industrieausstellung Stockholms statt!
Auch heute werden im Park viele Veranstaltungen organisiert, z.B. Konzerte und Ausstellungen. Im Winter findet hier einer der Stockholmer Weihnachtsmärkte statt und in der Mitte des Parks wird dann jedes Jahr eine Eisbahn eingerichtet. Im Sommer bietet der Park einen wunderschönen Anblick wenn die Kirschbäume blühen. Beiderseits des Platzes verlaufen 2 Alleen, auf der westlichen Seite die Jussi Björlings allé und im Osten die Birgit Nilssons allé.
Rund um den Kungsträdgården befinden sich viele Sehenswürdigkeiten und interessante Gebäude und Geschäfte, so z.B. das große Kaufhaus NK – Nordiska Kompaniet, die Skandinaviska Enskilda Banken (die skandinavische Privatbank) oder die Königlich Schwedische Nationaloper.
Zwei Statuen im Park gedenken zwei schwedischer Könige. In der Mitte des Parks steht die Karl XIII-Statue mit vier gemeißelten Löwen davor. Im südlichen Teil, dem Karl XII-Platz thront die Statue zu Ehren Karl XII. Ein weiteres Kunstwerk im Park stellt der von dem Bildhauer Johann Peter Molin gestalteter Springbrunnen, die „Molins fontän“ dar. Auch die berühmten Ulmen sind noch erhalten, welche Anlass für den Ulmenkrieg im Mai 1971 waren. Damals sollte die Tunnelbanan-Station Kungsträdgården gebaut werden. Dafür war vorgesehen, 12 große Ulmen zu fällen, was einige Umweltschützer zu verhindern suchten. Sie starteten eine Protestbewegung, wozu sie auch die Unterstützung der Stockholmer Bevölkerung fanden. So kam es zu einer Konfrontation mit der Stockholmer Polizei. Die Streitigkeiten zogen sich über eine Woche hin und als Konsequenz wurde der Bauplan geändert und die Ulmen durften erhalten bleiben.
Der Kungsträdgård hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen erfahren. Die größten Veränderungen vollzogen sich 1953 in Zusammenhang mit der 700-Jahr-Feier Stockholms. Dabei erhielt der Park zum größten Teil sein heutiges Aussehen. Federführend für die Neugestaltung war der Architekt Erik Glemme. Am nördlichen Ende, an der Hamngatan entstand ein großes Restaurant. Weiterhin wurden Kioske und Pavillons eingerichtet. Bänke und Blumenbehälter wurden aufgestellt und insgesamt erhielt der Platz ein großzügigeres Aussehen, ein Park, in dem sich die Menschen aufhalten und vergnügen können. Die Eisbahn wurde 1962 zum ersten Mal eröffnet.
Im selben Jahr ereignete sich dann der bereits erwähnte Ulmenkrieg im Park und ein paar Jahre später, im Sommer 1987 kam es nochmal zu Krawallen von Jugendlichen
Schließlich erfuhr der Park 1997-98 nochmal ein paar weitere Umgestaltungen in Zusammenhang mit der Ernennung Stockholms zur Kulturhauptstadt jenes Jahres. Ausbesserungen, Renovierungen wurden vorgenommen, und die japanischen Kirschbäume entlang der beiden Alleen wurden gepflanzt, die dem Park heute zur Blütezeit einen hübschen Anblick verleihen.
Autor(in): Heide – [email protected]