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Katarinahissen – ein historischer Aufzug in Stockholm

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Katarinahissen im Stadteil Södermalm. Foto: Jordgubbe aus Wikipedia

Der Katarinahissen, ein Aufzug aus dem 19. Jahrhundert, zählt zu den Sehenswürdigkeiten Stockholms. Mit ihm gelangt man von Slussen auf den etwas höher gelegenen Mossebacken im Stadtteil Södermalm. Zurzeit ist Katarinahissen nicht mehr in Betrieb und es ist auch nicht absehbar, ob und wann der Aufzug wieder in Betrieb genommen wird.

Die Pläne für Katarinahissen stammen von dem Architekten Knut Seve Lindmark. Gebaut wurde er von 1881 bis 1883 von der belgischen Firma Lecoq & Comp. und die erste Aufzugsmaschine stammte von einer amerikanischen Firma, Weeks & Halsey. Ursprünglich erfolgte der Antrieb über eine Dampfmaschine, aber 1915 stieg man auf elektrischen Antrieb um.

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Für die arme Bevölkerung von Södermalm war der Aufzug ein Luxus, sie konnten sich eine Fahrt mit dieser modernen Anlage nicht leisten und mussten den Hügel auf Södermalm zu Fuß erklimmen. Der Preis für die Fahrt nach oben lag bei 5 Öre, nach unten zu fahren war etwas günstiger und kostete 3 Öre, damals für arme Leute viel Geld. Sie bewunderten den Aufzug als Luxus für reiche Leute.

Aber trotzdem nutzte die mehrheitliche Bevölkerung Stockholms das neue Transportmittel mit Begeisterung, schon in den ersten Monaten nach der Erbauung fuhren jeden Monat ca. 1500 Personen mit diesem Lift. Man brauchte nicht mehr zu Fuß den Hügel hinauf zu wandern und gleichzeitig war es auch ein Erlebnis, die 35 m mit dem Lift nach oben zu fahren.

Nebenbei eignete der Lift sich auch hervorragend für Reklameschilder. 1906 wurde hier die erste Leuchtreklame Schwedens montiert, die Werbung für eine Zahnpasta mit dem Namen Stomatol machte. Die Reklame bestand aus einer großen Zahnpastatube, auf der die Buchstaben Stomatol nach und nach, einer nach dem anderen beleuchtet wurden, anschließend die Zahnbürste darunter und zum Schluss verlief das Licht auf eine spezielle Art von der Tube über die Zahnbürste bis zum hinteren Teil der Zahnbürste. Bis zum Abriss des ersten Aufzugs war diese Leuchtreklame aus fast 1400 kleinen Glühlämpchen ein Teil von Katarinahissen. Sie ist auch heute noch existent, befindet sich allerdings heute an einem Haus hinter dem Lift.

Der ursprüngliche Aufzug wurde 1933 abgerissen und es wurde ein neuer Katarinahissen gebaut, der auch heute noch zum Stadtbild von Södermalm gehört. Die neue Version wurde von den Architekten Eskil Sundahl und Olof Thunström entworfen und 1936 eröffnet. Auch dieser Lift entwickelte sich zu einer beliebten Touristenattraktion. Zu Anfang wurde er von Hand bedient, aber auch später, als der Antrieb automatisch erfolgt, fuhr immer ein „Schaffner„ mit, der die Tickets verkaufte bzw. kontrollierte. Direkt neben dem Aufzug auf der oberen Plattform befindet sich das traditionelle Restaurant Gondolen, das einen herrlichen Ausblick auf Slussen und den Mälaren und eine hervorragende Küche, allerdings zu gehobenen Preisen bietet. Gondolen existiert schon seit 1935, wurde also etwas zeitgleich mit dem Aufzug selbst eröffnet.

2010 wurde der Aufzug still gelegt. Die Konstruktion befand sich in einem derart schlechten Zustand, dass es unverantwortlich war, ihn weiterhin im Einsatz zu lassen. Wie sollte es weitergehen mit dem Lift? Der Betreiber erklärte 2011, dass er nicht mehr in Betrieb genommen würde. So steht er also seither still und ist nur noch von außen zu besichtigen. Aber ganz so definitiv ist die Entscheidung nicht, abgerissen wird er auf jeden Fall nicht. Es ist geplant, den ganzen Bereich um Slussen neu zu gestalten und in diesem Zusammenhang könnte es auch eine Modernisierung oder Neubau des Katarinahissen geben…

Autorin: Heide Walker – [email protected]

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