„Äkta människor“, was übersetzt „echte Menschen“ bedeutet, ist eine schwedische Science- Fichtion-Drama-Serie, die am 22. Januar 2012 auf dem Sender SVT 1 ihre Premiere feierte. Die Serie besteht aus 10 Folgen, die jeweils 60 Minuten dauern. In den Hauptrollen sind unter anderem Andreas Wilson, Eva Röse, Leif André und Lisette Pagler zu sehen.
Geschrieben wurde die Serie von Lars Lundström und die Regie führten Harald Hamrell und Levan Akin. Die Produktion besteht aus einer Zusammenarbeit von Sveriges Televison, Matador Film und Danmarks Radio sowie dem finnischen YLE. Im April 2013 wurden die Ausstrahlungsrechte an 50 Länder verkauft. In Deutschland kann man die erste Staffel momentan auf Arte ansehen.
Die Serie spielt in einem alternativen, gegenwärtigen Schweden. Forscher haben seit Jahren Roboter entwickelt, sogenannte „Hubots“, die Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Das Wort „Hubot“ setzt sich aus dem englischen „human“ und „robot“ zusammen, also ein Menschenroboter. Diese zeichnen sich durch einen USB-Port am Körper aus, durch welchen sie programmiert werden. Ebenso haben sie ein Kabel am Körper, mit dem sie sich an Steckdosen mit Strom aufladen können, um funktionsfähig zu bleiben. Hubots werden als Arbeiter, Gesellschaft, Angestellte oder Liebhaber benutzt und einige sind sogar zu echten Gefühlen fähig.
Die Handlung besteht ganz grob zusammengefasst darin, dass der Cyborg Leo Eischer, ein echter Mensch, dem nach einem schweren Unfall Hubotelemente implantiert wurden, nach seiner Hubotfreundin Mimi sucht. Diese wurde von Hubothändlern verschleppt und arbeitet nun bei einer Familie unter dem Namen Anita. Zusammen mit einer Gruppe freier Hubots sucht Leo nach Mimi und muss dabei gegen große Widerstände kämpfen. Die Gesellschaft teilt sich dabei in zwei Gruppen auf. Einige Menschen begrüßen die neue Technik, andere haben Angst davor, was passiert, wenn man Menschen durch Maschinen ersetzen kann. Die Hubot-feindliche Bewegung „Äkta människor“ strebt nach einer Hubot-freien Gesellschaft. Ihr Logo ist eine blutende Hand, die ihre Menschlichkeit symbolisiert, da nur Menschen Blut im Körper haben. Gegenüber Hubots verwenden sie abwertende Begriffe wie „docka“ (Puppe), „Pacman“ oder „Windowshjärna“ (Windowshirn). Diejenigen, die Hubots als gleichgestellt ansehen, werden als „Hubisar“, eine Art Hubot-Fan/Liebhaber bezeichnet.
Laut dem Autor Lars Lundström symbolisieren die Hubots in der Serie Themen wie illegale Einwanderung, gleichgeschlechtliche Ehe, Arbeiterpolitik und Fremdenfeindlichkeit. Andreas Wilson, der die Hauptfigur Leo spielt, feierte seinen Durchbruch mit dem Oscar-nominierten Film „Ondskan“ (Evil). Mit „Äkta människor“ gibt es sein Seriendebüt und drückt in einem Interview seine Begeisterung für die Serie aus: „Äkta människor“ ist eine fantastische, neuartige Serie, die weniger um Science-Fiction handelt, als um Menschen und Beziehungen. Sie wirft wichtige Fragen auf, wie etwa, was es heißt ein Mensch zu sein und was diesen ausmacht.“
Die erste Staffel der Serie hat schnell eine große und treue Fangemeinde gewonnen. In Schweden gab es viele Diskussionen in Zeitungen und sozialen Medien. Das Wort „Hubot“ wurde sogar vom schwedischen Sprachrad, dem Språkrådet, in die Liste der neuen schwedischen Wörter aufgenommen.
Zurzeit laufen die Dreharbeiten zur zweiten Staffel, die dann im Herbst im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Für diejenigen, die die erste Staffel auf Arte verpasst haben, gibt es gute Neuigkeiten. Ab Juni ist die erste Staffel auf DVD in schwedischer Sprache auch in Deutschland erhältlich. Alle die kein Schwedisch verstehen, können natürlich auf die deutsche Sprachauswahl zurückgreifen und dann selbst entscheiden, ob sie eher zu den „Hubisar“ oder den „Äkta människor“ gehören.
Autor(in): Sina Hellinghausen – [email protected]