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Kebnekaise, Schwedens höchster Berg

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Rote Zelte ragen vor dem Kebnekaise auf.
Das Basecamp am Kebnekaise (Foto: Fredrik Broman/ imagebank.sweden.se).

Für ein “Abenteuer Wildnis” mit anspruchsvollen Steigungen ist der Kebnekaise prädestiniert. Der Berg, dessen Name übersetzt soviel wie „Kesselschneid“ oder “Kessel-Kamm” bedeutet, liegt in Lappland, genauer gesagt 150 Kilometer nördlich des Polarkreises. Er ist nicht nur der höchste Berg Schwedens, sondern auch der höchste nördliche Berg in ganz Eurasien.

Diesen Rekord wissen selbst erfahrene Alpinisten zu schätzen. Denn obwohl der Berg westlich von Kiruna „nur“ 2.100 Meter hoch ist, sprechen die, die ihn bestiegen haben, von einem “gefühlten Viertausender”. Die karge Gletscherlandschaft und die unberührte Natur rund um das Gebirgsmassiv geben dem Wanderer das Gefühl von urwüchsigem Hochgebirge.

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Der Kebnekaise besteht aus zwei Gipfeln, einem südlichen und einem nördlichen, wobei der südliche, der von Gletschern bedeckt ist, der höhere ist. 2007 wurde er zum Nationalpark erklärt. Bei klarem Wetter hat man vom Kebnekaise einen unglaublichen Ausblick auf ca. zehn Prozent der Fläche von ganz Schweden, was etwa der Fläche der Niederlande entspricht. Es lohnt sich also hier hinauf zu wandern, was über den Västra Leden oder den Durlings Leden jedem Wanderer ohne viel Erfahrung möglich ist.

Kebnekaise als Einsteiger-Berg

Dabei ist der Kebnekaise – trotz Gletscherzungen, Geröllfeldern und dem vorgelagerten Gipfel Tuolpagorni – selbst für ungeübte Berg-(Ein-)steiger zu bewältigen. Gute Kondition, festes Schuhwerk und Schwindelfreiheit empfehlen die Bergführer dennoch. Bei gutem Wetter wandert man auf dem westlichen Hauptweg, dem västra leden, in etwa 3,5 Stunden zum Gipfel. Etwa zehn Kilometer an Strecke legt man in dieser Zeit zurück. Die gleiche Zeit wird für den Abstieg benötigt.

Kletterausrüstung und am besten auch einen persönlichen Guide brauchen diejenigen, die den östra leden wählen – den östlichen Aufstieg. Er ist mit etwa 7 Kilometern etwas kürzer, dafür sind felsige Passagen der Schwierigkeit I und II zu überwinden; auf der Route sind klettersteigartige Eisendrähte und Sicherungen in luftiger Höhe montiert. Pro Strecke ist man etwa 4-6 Stunden unterwegs. Touren können an der Kebnekaise Fjällstation gebucht werden.

Zuletzt gibt es noch den Durlings Leden, einen Wanderweg, der von den Singi-Hütten zum Südgipfel des Kebnekaise führt. Er ist weniger bekannt und daher auch weniger frequentiert. Er soll den einfachsten Aufstieg bieten, allerdings braucht man für diese Variante am längsten.

In der Mitte vom Nirgendwo

Lohn aller Outdoor-Mühen: die Aussicht vom Gipfel! Durch die besondere Lage soll man vom Kebnekaise aus zehn Prozent des schwedischen Staatsgebietes überblicken können – gute Fernsicht und ebenso gute Wetterlage vorausgesetzt. Doch im Fjäll kann es auch im Sommer immer wieder Überraschungen geben. Wechselhafte Witterung und Kälteeinbrüche sind auch im Hochsommer keine Seltenheit. Da heißt es für alle, die die Wanderung genießen wollen: Lieber warten, statt starten.

Faszinierend für jeden Mitteleuropäer, der zum ersten Mal in die Kebnekaise-Gegend kommt: das Ende der Straße, die Einsamkeit und Weite. Von Nikkaluokta aus tragen einen nur die eigenen Füße – zunächst einmal 20 Kilometer bis zur Fjällstation am Fuße des Berges. Wer möchte, kann den Weg per Bootstaxi auf dem Laddjujaure um immerhin sechs Kilometer abkürzen.

Aufbruch von der Fjällstation

Die Fjällstation am Kebnekaise ist allen Wanderern im Norden Schwedens ein Begriff. Sie wurde 1907 eingerichtet und wird von der Svenska Turistföreningen (STF, dem schwedischen Wanderverein) betrieben. Die Unterkunft begann ihren Betrieb als kleine Hütte mit 18 Betten nach dem Vorbild einer Wanderhütte in den Alpen. Im Laufe der Jahrzehnte wurde sie immer wieder erweitert und ausgebaut und besteht nun heute aus sechs Gebäuden mit ca. 200 Betten. Mit einem großen Restaurant und einer Sauna wird hier schon fast Luxus geboten. Auch wenn alle Betten ausgebucht sind, findet man hier immer noch eine Unterkunft, abgewiesen wird niemand. Dann werden eben zusätzliche Schlafplätze im Massenlager angeboten bzw. auch noch die Sauna zum Übernachten zur Verfügung gestellt. Mit dem Schlafsack kann man sich fast überall hinlegen. So bietet die Fjällstation einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen am oder auf den Kebnekaise.

Wer die sportliche Herausforderung beim Klettern sucht, lässt den Kebnekaise links liegen und wählt die schroffen Wände des Kaskasapakte. So heißt ein weiterer Zweitausender im Gebirgsmassiv, der als schwierigster Berg Schwedens gilt.

Der Kebnekaise im Abendrot
Der Kebnekaise im Abendrot (Foto: wikimedia.commons).

Wissenswertes zum Kebnekaise

  • Schwedens höchster Berg liegt auf samischen Gebiet, zirka 70 Kilometer westlich von Kiruna.
  • Gemessen wurden zuletzt 2.096 Meter über Meereshöhe. Der bislang höchste Punkt Sydtoppen ist jedoch ein Gletschergebiet, das im Laufe der Jahre geschrumpft ist.
  • Die Leitgans in Selma Lagerlöfs Nils Holgersson-Geschichte heißt „Akka von Kebnekaise“.
  • Das Gebirge stammt aus den Urzeiten der Erdgeschichte (Kambrium) und ist rund 345 Millionen Jahre älter als die Alpen.

Mehr Informationen über Schwedens höchsten Berg gibt es unter anderem auf …

(Mitautoren: Katja Singer und Heide Walker)

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Kommentare

2 Antworten zu „Kebnekaise, Schwedens höchster Berg“

  1. […] gelegen. Die höchsten Berge Schwedens liegen in dieser Region, so etwa die Südspitze des Kebnekaise mit ihren 2111 Metern und weitere elf „Zweitausender“, die das Gebiet schwer […]

  2. […] Außerdem geht es hier zu Schwedens höchstem Berg – dem Kebnekaise (2097 m ü. NN).  => Weitere Infos und => […]

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