[et_pb_section fb_built=”1″ admin_label=”section” _builder_version=”4.16″ global_colors_info=”{}” theme_builder_area=”post_content”][et_pb_row admin_label=”row” _builder_version=”4.16″ background_size=”initial” background_position=”top_left” background_repeat=”repeat” global_colors_info=”{}” theme_builder_area=”post_content”][et_pb_column type=”4_4″ _builder_version=”4.16″ custom_padding=”|||” global_colors_info=”{}” custom_padding__hover=”|||” theme_builder_area=”post_content”][et_pb_text admin_label=”Text” _builder_version=”4.17.4″ background_size=”initial” background_position=”top_left” background_repeat=”repeat” hover_enabled=”0″ global_colors_info=”{}” theme_builder_area=”post_content” sticky_enabled=”0″]
Snus ist ein Tabakprodukt, welches im Gegensatz zu Kautabak nicht gekaut, sondern unter die Oberlippe geschoben wird. Dort ruht es, bis der Tabak sein Nikotin über die Schleimhäute an den Körper abgegeben hat. Nach einiger Zeit (es können bis zu mehrere Stunden vergehen) wird der “ausgelutschte” Tabak wieder ausgespuckt. Damit gehört es zu den Drogen und darf in Schweden nur an Erwachsene über 18 Jahren verkauft werden. In Deutschland ist der Verkauf von Snus verboten.
Schwedischer Snus besteht aus drei Hauptkomponenten: Tabak, Wasser und Salz. Um verschiedene Geschmackssorten zu erhalten, werden außerdem noch Aromen und Geschmackstoffe (z. B. Lakritz, Whisky, Menthol, ) zugesetzt. Die Nikotinkonzentration liegt zwischen 0,5 – 1,0%. Snus gehört in Schweden zu den Lebensmitteln und wird daher strengen Kontrollen bei Herstellung und Verarbeitung unterzogen.
Snusprodukte werden in einem dreistufigen Prozeß hergestellt. Zuerst werden die Tabakpflanzenblätter vermahlen, dabei werden für ein Produkt 10-30 verschiedene ausgewählte Tabaksorten verwendet. Anschließend wird dem pulverisierten Tabak Salz und Wasser untergemischt und das Ganze erhitzt, um eine verlängerte Haltbarkeit zu garantieren. Dieses spezielle Pasteurisierungsverfahren ist notwendig, da feuchter Snus einen Wasseranteil von 50-60% enthält. Nach dem Abkühlen kommen die Aromen hinzu.
Durch den hohen Wassergehalt ist das Genussmittel leicht verderblich und kann daher nur ein paar Wochen ohne Geschmackseinbußungen aufbewahrt werden. Deshalb wird empfohlen, den feuchten Snus im Kühlschrank aufzubewahren.
Als Portion oder lose unter der Lippe
Schwedischer Snus wird in den typischen kleinen runden Dosen verkauft. Es gibt zwei Darreichungsformen: abgepackt (“Portion”) und lose (“lös”). Die “Portionen” sind kleine Päckchen Tabak, die in eine Art Mini-Teebeutel gepresst und in verschiedenen Größen sortiert werden. Diese werden wiederum unterschieden nach weiß (“vit”) und original. “Vit Snus” ist in trockenen Teebeuteln abgepackt, damit er auch außerhalb des Kühlschranks gelagert werden kann. Beim Original Snus ist auch das Beutelchen feucht. Die andere andere Snus-Form kommt lose daher (“lös”) und erinnert an feinen Schnupftabak, der mit den Fingern selbst portioniert werden muss. Natürlich sollte man darauf achten, den Tabak nicht zu verschlucken! Doch gewohnte Snus-Anwender haben selbst losen Snus (auch “prilla” genannt) mit der Lippe gut im Griff.
Seit 2003 gibt es nikotinfreie Alternativen. Hier wurde der Tabak ersetzt durch Pfefferminzblätter. Weiterhin enthält das Produkt Salz, Pfeffer und Aroma.
Weit verbreitet ist immer noch der Glaube, dass Snus früher Glassplitter enthielt, – aber dies hat sich eindeutig als haltlos erwiesen. Eine Erklärung für dem Mythos könnte das ausgefallene Salz sein, welches sich im Mund etwas scharfkantig anfühlt.
Wer Snus zum ersten Mal benutzt, fühlt ein Brennen auf den empfindlichen Mundschleimhäuten und merkt ganz deutlich die Wirkung des Nikotins, wie etwa Schwindel oder Übelkeit. Natürlich sollte man es NICHT ausprobieren, wenn man frei von Nikotinsucht ist.
Snus und Zigaretten – ein ungleiches Paar
Laut verschiedenen Studien soll schwedischer Snus weniger gesundheitsschädlich sein als Zigaretten. Da beim Snusen kein Tabak verbrannt wird, entstehen auch keine krebserregenden Nitrosamine. Zudem wird die Lunge durch die Form der Einnahme geschont. Dennoch sind im schwedischen Snus kanzerogene Stoffe enthalten, – der Tabak ist also alles andere als gesund! Studien zeigen Zusammenhänge mit einigen Krebsarten, und das enthaltene Nikotin hat wie beim Rauchen Einfluß auf Herz, Gefäße und Kreislauf.
Snus ist traditionell in Schweden verbreitet und hat durch diverse Rauchverbote in der Öffentlichkeit in der Akzeptanz sogar noch zugenommen. Inzwischen gibt es mehr Snuser als Rauchen in dem Land: 2015 benutzten durchschnittlich 12 Prozent der schwedischen Bevölkerung täglich Snus, aber nur 10 Prozent gaben an, täglich zu rauchen. In Statistiken zum Tabakkonsum fällt immer wieder auf, dass Snus vor allem Männersache ist, während mehr Frauen als Männer zur Zigarette greifen.
Eine interessante Beobachtung ist, dass sich die Tabak-Alternative bei der Raucher-Entwöhnung bewährt hat. Inzwischen bieten Apotheken sogar tabakfreie Snus-Produkte an, der “nur” Nikotin und Salze enthalten und im Prinzip genau wie ein Nikotinkaugummi funktionieren.
Tabak in Schweden
Der erste Tabak kam bereits im 17. Jahrhundert von Übersee nach Schweden. Danach züchteten die Schweden ihren eigenen Tabak. In der Blütezeit im 18. Jahrhundert wurde in 72 schwedischen Städten, hauptsächlich in Skåne, Tabak angebaut. 1964 wurde in Åhus der letzte schwedische Tabak für den kommerziellen Verbrauch geerntet. Gesnust wurde zunächst vom Adel, damals noch vorwiegend mit Schnupftabak durch die Nase. Im frühen 19. Jahrhundert begann man, sich eine Prise unter die Oberlippe zu legen, und so übernahm auch das gewöhnliche Volk diesen Brauch. 1970 wurde Snus als Lebensmittel deklariert.
Weitere Informationen: => Fakten- und Aufklärungsseite von Tabak-Gegnern in Schweden
=> Webseite von Swedish-Match, Hersteller von Snus
=> “Gute Vorsätze, weniger Snus” – ein Artikel im Schwedenblog
[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section]
Kommentare
Eine Antwort zu „Snus – Die schwedische Antwort auf Rauchen“
[…] Nachricht für Freunde des schwedischen Snus: Die Schweiz lässt als einziges Land „auf dem Kontinent“ den Verkauf von […]