Die schwedische Regierung will die administrative Karte des Landes neu ordnen. Die heutigen 21 Regionen und so genannten “landsting” sollen künftig zu sechs größeren Verwaltungseinheiten zusammengezogen werden. Nach ersten Vorschlägen würden zum Beispiel die Regionen Västra Götaland, Halland und Värmland eine administrative Einheit bilden; im Norden würde eine neugeordnete Riesen-Region von Sveg in Jämtland bis Abisko im Norrbotten reichen (das ist eine Strecke von 1000 Kilomtern!) und von der norwegischen Grenze bis zur Ostsee.
Die geplanten Änderungen wären die größte administrative Neuordnung seit 1634, als die schwedische Krone die so genannten “läns” einführte, die in etwa der Form der historischen Landschaften (“landskap”) entsprachen. Heute sind diese Regionalverwaltungen in erster Linie für das Gesundheitswesen, den Verkehr und die regionale Entwicklung zuständig.
Ziel der Regierung ist die Angleichung des öffentlichen Sektors, bessere Kommunikation und die gerechtere Verteilung von Ressourcen. Auch könnten Verkehrs- und Entwicklungsfragen über Regionengrenzen hinaus effektiver gelöst werden. Doch sobald die Frage nach Vergrößerung der Landstinge und Regionen auftaucht, schlägt ihr Kritik entgegen. Es werde zusammen gelegt, was nicht zusammen gehört, heißt es. Vor allem die “kleinen” Regionen fürchten um ihre Identität und um erreichte Erfolge. Gerade im Gesundheitswesen haben die kleinen Verwaltungseinheiten bessere Noten und häufiger das Vertrauen der Patienten.
Nicht umsonst fragt sich die Öffentlichkeit: Ist die Zeit für eine Neuordnung diesmal reif? Oder verschwendet man einmal mehr politische Energie mit unrealistischen Planspielen? Erst im Sommer 2016 wird eine Entscheidung darüber erwartet.
Quelle: Sverige Radio
PS: Eine Karte über die historischen Landschaften in Schweden findet Ihr => hier.
Kommentare
Eine Antwort zu „Politik prüft Vorschlag für Groß-Regionen“
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